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Im Kunsthandel steht der Begriff Aachen-Lütticher Möbel für holzsichtige Eichenmöbel des 18. Jahrhunderts, die allein durch Schnitzerei dekoriert sind. Als das Aachen-Lütticher Möbel schlechthin gilt der Glasschrank: ein zweigeschossiges Schrankmöbel mit zwei Türen im unteren Geschoss, einem Schubladenfries und zwei verglasten Türen oben. Natürlich gibt es weitere Typen und Varianten wie Schreibschrank, Kommode, Eckschrank und Kleiderschrank bis hin zum originellen Kombinationsmöbel aus Kommode und Uhr. Ein Beispiel dafür befindet sich im ersten Stock des Couven-Museums im Kleinen Salon.

Schrankmöbel aus Aachen oder Lüttich lassen sich durch eine Reihe von Merkmalen voneinander unterscheiden.  Aachener Glasschränke sind als ein Stück konzipiert, während die Lütticher Entsprechungen aus einer Kommode mit einem Vitrinenaufsatz bestehen. Die Lütticher Möbel sind mit reicherer und virtuoserer Schnitzerei dekoriert. Aachener Schränke kennzeichnet die „Aachener Nase“, ein kleiner, spitzer Auszug zu beiden Seiten des schwungvollen Abschlussgesimses. Als Eigenart Aachener Rokokomöbel gilt außerdem ein bohnenförmiger Binnenspiegel in der Rocaille, wie er beispielsweise im Erdgeschoss in der hölzernen Verkleidung des Kamins im Hofzimmer vorkommt.