Am 31. Oktober 2017 jährt sich Martin Luthers Veröffentlichung der 95 Thesen in Wittenberg zum 500. Mal – ein Ereignis, das weltweit als Reformationsjubiläum gewürdigt wird.
Im Maas-Rhein-Gebiet hatte die Thesenveröffentlichung Luthers zunächst keineunmittelbaren Auswirkungen. Doch steht das Datum auch im regionalen Rahmen paradigmatisch für die Entwicklungen bis zur napoleonischen Säkularisation, die geprägt sind durch eine individualisierte, innerliche Frömmigkeit, das Bestreben um eine Reform der Kirche, die Wahrung der öffentlichen Ordnung und eine Ausdifferenzierung der Konfessionslandschaft. Diese Prozesse vollziehen sich im Windschatten des Achtzigjährigen Kriegs in den Niederlanden und des Dreißigjährigen Kriegs in Deutschland und werden nicht unwesentlich durch den Truchseßschen Krieg und den Jülisch-Klevischen Erbfolgestreit beeinflusst. Der Aachener Raum liegt im Schnittpunkt dieser Auseinandersetzungen.
Gleich drei Aachener Ausstellungen widmen sich diesem Thema. Im Rahmen des Gesamtprojektes nimmt sich das Couven Museum des Aufblühens der Sakralkunst in der Phase der Gegenreformation und Katholischen Reform an und versammelt bürgerliche Stiftungen an Klöster und Konvente des Aachener Raumes von der Reformation bis zur napoleonischen Säkularisation. Dabei stehen Erzeugnisse der Goldschmiedekunst – Monstranzen, Kelche, Reliquiare usw. – im Vordergrund, die noch nie oder seit Jahrzehnten nicht mehr öffentlich zu sehen waren.
Parallel dazu:
Centre Charlemagne
Das Ringen um den rechten Glauben
Reformation und Konfessionalisierung zwischen Maas und Rhein
Internationales Zeitungsmuseum Aachen (Bibliothek)
„Das Wittenberger Fest“
Die Reformationsjubiläen im Spiegel der Presse
Öffentliche Kombiführungen durch zwei Ausstellungen und zwei Häuser!
60 min. Führung durch die Reformationsausstellung „Das Ringen um den rechten Glauben im Centre Charlemagne und 30 min Führung durch die Sonderausstellung „Gold und Silber aus Klöstern im Dreiländereck“ im Couven Museum
Sonntag 04.06. / 11.06. / 18.06. / 25.06.2017 jeweils 15.00 – 16.30 Uhr
Treffpunkt Museumskasse Centre Charlemagne / nur Eintritt (Einzel- oder Kombiticket)
Eröffnung: Freitag, 2. Juni 2017, um 18.00 Uhr, im Centre Charlemagne – Neues Stadtmuseum
Das Gesamtprojekt wurde als Vorhaben von „besonderem Bundesinteresse“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien eingestuft und großzügig gefördert.