Kinder haben zu allen Zeiten und in allen Kulturen mit Spielzeug gespielt. Die Freiräume, die man ihnen dafür gewährte, waren je nach den Lebensumständen – nicht anders als heute – sehr unterschiedlich. Spielzeug diente schon immer zur Beschäftigung und Freude der Kinder. Spielen bedeutete Weltaneignung und Fantasietätigkeit, aber auch Einübung in soziale Rollen und Geschlechterprägung.
Mittelalter und Frühe Neuzeit standen dem Kinderspiel noch sehr zwiespältig gegenüber. Ob als nützliche Vorbereitung auf das Erwachsenenalter angesehen oder als nutzloser Zeitvertreib, das Spiel der Kinder glaubte man, vor allem lenken und in Schranken halten zu müssen. Den eigenen Wert des Spiels für die Entwicklung der Heranwachsenden wussten erst Aufklärungszeit und Romantik zu schätzen. Im 19. Jahrhundert füllten sich die neuen bürgerlichen Kinderzimmer mit Spielzeug und Büchern. Steigende Nachfrage bescherte der Spielwaren-Hausindustrie, wo nicht selten auch Kinder das Spielzeug für andere Kinder mit produzierten, großen Aufschwung. Die noch erhaltenen Beispiele aus dieser frühen Zeit verdienen besondere Aufmerksamkeit.
Das Couven Museum präsentiert über 80 Spielobjekte aus fünf Jahrhunderten. Der Bogen reicht von den Aachen-Raerener Keramikfunden der Renaissancezeit bis zum Teddy und zum Blechspielzeug des frühen 20. Jahrhunderts. Vom silbernen Posthörnchen bis zum Gesellschaftsspiel sind Spielzeuge für alle Altersgruppen vertreten. Zu den besonderen Höhepunkten zählen Puppen, Baukästen, Holz- und Zinnfiguren sowie weiteres „lehrreich unterhaltsames“ Spielgerät aus den Jahren 1680 bis 1860.
Ergänzt durch Beispiele aus Kunst und Fotografie bietet die Ausstellung ein Panorama zur Geschichte des Kinderspiels im Wechsel seiner Deutungen und Freiheitsgrade. Das Rahmenprogramm geht insbesondere der Frage nach, welche Räume und Möglichkeiten sich Kindern heute zum Spielen eröffnen oder auch schließen.
Alle Informationen finden Sie in unserem Flyer.