Innenhof
In dem kleinen Innenhof stoßen die drei Gebäude des Couven Museums aufeinander: das „Haus Monheim“, das Haus „Zum Lindenbaum“ und das Hinterhaus zum Hof. Im Gegensatz zum Vorgängerbau am Seilgraben („Haus Fey“), 1765-67 von Jakob Couven im Stil eines französischen Hôtel mit einem „Cour d’honneur“ vollendet, verzichtete Couven bei dem Umbau des „Coeberghischen Stockhaus“ 1786 auf die Anlage eines solchen Ehrenhofes.
Im mit regional typischen Blausteinplatten gepflasterten Binnenhof befindet sich zwischen den rustikalen Fenstergewänden, ebenfalls aus Blaustein, ein Brunnen mit einer italienischen Mamorinkrustation des 18. Jahrhunderts, gesäumt von zwei Reliefvasen aus gegossenem Eisen.
Zu den schönsten Erzeugnissen der niederländischen Fayencemanufakturen des späten 17. Jahrhunderts zählen die beiden „Cachepots“. Musizierende Putten inmitten eines farbenfrohen Blumenornaments in Orange, Grün und Kobaltblau zieren den Mittelfries. Die Henkel sind zu Voluten eingerollt und mit Maskaronen und plastisch ausgeformten Köpfen versehen.
Eine aus Ton gebrannte Gartenplastik, ehemals aus dem Garten des Feyschen Hauses am Seilgraben sowie die Steintreppe mit geschwungenem Eisengeländer ergänzen die Ausstattung des romantischen Binnenhofes.
Die erhaltenen Exponate können die ikonographische Bedeutung der Gartenarchitektur nur andeuten. Die sorgfältige Anlage der Gärten war seit dem 15. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil der höfischen Architektur. Nach den italienischen Gärten der Renaissance entwickelte sich der Barockgarten nach französischem Muster, zumeist mit allegorischem Skulpturenprogramm. Im Rokoko verlagerte sich der Schwerpunkt der Gartengestaltung, statt der Zentralachse als Kulisse für pompöse Machtaufzüge diente nun das „Cabinett“ als Bühne höfischer Spielereien.