Gläserflur

Der kleine Flur ist mit großformatigen Leinwandgemälden des 18. Jahrhunderts ausgestattet. Auf den Landschaftsbildern, die sich über die linke Wand bis zur schmalen Türseite ziehen, wird eine vermutlich niederländische Landschaft geschildert. In der linken Bildszenerie bewegen sich Wanderer mit Hunden auf einem schmalen Weg in Richtung des im Hintergrund gelegenen Waldes. Im rechten Teil des Gemäldes sind Fischer an einem See und eine Frau mit ihrem Kind auf dem Rücken zu sehen, im Hintergrund liegt ein Dorf.

Die konservatorische Maßnahme 2000-2001 ermittelte weitreichende Übermalungen der 1950er Jahre, in denen die Gemälde aus den Niederlanden und Belgien in das Couven Museum gelangten und der Raumsituation angepasst wurden. Wie die Gemälde des Festsaales wurde auch für den sog. Gläserflur eine spezielle Montagetechnik durch die Kölner Restauratoren entwickelt, die eine wandnahe Anbringung der Gemälde auf Spannrahmen bei gleichzeitiger Gewährleistung der Hinterlüftung ermöglichen. Die Gemälde der rechten Raumseite, die die Glasvitrine einrahmen, zeigen verschiedene Tiere am Ufer. Links der Vitrine sind ein Schwan, ein Rebhuhn und ein blauer Vogel dargestellt, auf dem rechten Gemälde schreckt ein kleiner weißer Hund den am Ufer weilenden Schwan und die Enten auf dem Gewässer auf. Die Darstellung der Tiere ist von großer Natürlichkeit und malerischer Qualität. Sie entstammen eindeutig einer anderen Werkstatt als die übrigen Landschaftsbilder des Couven Museums.

In der zentral gelegenen Vitrine werden geschliffene Gläser des 16.-18. Jahrhunderts ausgestellt. Die Gläser und Pokale sind überwiegend mit Jagdmotiven, bisweilen mit Wappen oder Sinnsprüchen verziert. So ist die Darstellung einer Hirschjagd mit Hunden und berittenen Jägern mit „La peine suit les plaisirs“ umschrieben, das Motiv eines auf einem Hahn reitenden Mannes ist mit der Beischrift „Der Weiber untreu macht solche reitterey“ versehen.