Kleiner Salon

Man betritt den kleinen Salon durch eine geschnitzte Flügeltür aus dem Wespienhaus. Die sog. „Kölner Decke“ stammt aus dem späten 17. Jahrhundert, d. h. der Entstehungszeit des Coeberghischen Stockhauses.

Die Deckenkonstruktion verweist auf die mittelalterliche Bauweise, die die Raummaße von den Tragebalken abhängig machte. Im großen Festsaal hingegen lässt sich die weiterentwickelte Deckenkonstruktion des 18. Jahrhunderts erkennen, die auf den Unterzug verzichten konnte und so großzügige Raummaße ermöglichte.
Die Régence-Holzvertäfelungen sind Spolien der barocken Rathausausstattung. Zusammen mit den zwei geschnitzten Konsolen mit Spiegel und Trumeaubildern aus dem 1734 für den Aachener Bürgermeister von J. J. Couven entworfenen und im Krieg zerstörten Kerstenschen Pavillon geben die erhaltenen Einzelstücke einen Eindruck der prachtvollen Gestaltung der im Krieg zerstörten Aachener Rokoko-Bauten.

Der Raum wird von dem Vitrinenschrank im Louis-Seize-Stil geprägt. Ende des 18. Jahrhunderts wandelte sich die Ornamentik von der Rocaille des Rokoko zur Girlande des Louis-Seize. Die feine Schnitzerei überzieht Türflügel und Eckelemente mit einem Gespinst aus Ranken, Schleifen und Bändern. Der Vitrinenaufsatz ist ebenfalls mit Schleifen- und Rankenwerk geschmückt, das geschwungene Gesims wird von einem fragilen Kranz bekrönt.

Von herausragender Bedeutung in der Möbelkunst des 18. Jahrhunderts ist die Aachener Kommode mit Uhr. Über einem massivem Unterbau mit vier Schubladen, die mit flacher Rocaille-Schnitzerei versehen sind, erhebt sich eine Schreibkassette mit eigentümlichen Eckvoluten. Das Möbel scheint geradezu in den Uhrenaufsatz zu „wachsen“, tatsächlich handelt es sich um eine in die Kommode integrierte Standuhr, deren Pendel und Gewichte in Aussparungen hinter den Schubladen herabhängen.