Fliesenzimmer
Vornehme Kühle an heißen Tagen
Die beiden Räume des Hauses „Zum Lindenbaum“ gehören erst seit 1961 zum Museum. Zuvor war dieses Gebäude ein eigenständiges kleines Wohnhaus, in dem einst ein Barbier und Wundarzt, dann verschiedene Handwerker ihre Geschäfte betrieben. Heute sind hier rund 6.000 Fayence-Fliesen der Aachener Sammler Peter und Irene Ludwig zu bestaunen. Das obere Zimmer dominieren Fliesenbilder aus der Rotterdamer Werkstatt des Jan Aalmis (1674–1755).
Fayencefliesen des 16. bis 19. Jahrhunderts schmücken den unteren Raum in der Art eines Musterbuchs. Die kobaltblauen, von chinesischem Porzellan inspirierten Fliesen mit weißem Grund sind vielfach älter als die manganvioletten, die sich erst im 18. Jahrhundert durchsetzten. Vollständig geflieste Räume waren selten, gehören aber zu fürstlichen Sommerresidenzen und vor allem im Sommer genutzten Zimmern reicher Bürgerhäuser, da sie kühler bleiben als herkömmlich gestaltete Räume.