Aachens heiße Quellen haben seit frühester Zeit den Menschen Heilung und Wohlbefinden gewährt. Die römischen Thermenanlagen wurden bereits zum luxuriösen Gebrauch ausgebaut. Funde belegen eine ausgedehnte Heilbadenutzung zusammen mit der kultischen Verehrung von Quellnymphen und Gottheiten. Sie zeichnen die Umrisse einer städtischen Siedlung mit Reiseverkehr, Handel, Handwerk und Kulturereignissen. Auch Kaiser Karl genoss nach Einhards Bericht die Dämpfe der Quellen schon beim Bad mit seiner Gefolgschaft. Das ganze Mittelalter über wurde das „Königsbad“ als Wohltat und zur Kurzweil genutzt.
Die Zahl der prominenten Badegäste, die von Heinrich IV. und Friedrich Barbarossa bis zu Peter dem Großen und Kaiserin Joséphine reicht, nahm seit der Verbreitung medizinischer Schriften über die Bäder mehr und mehr zu. Im 18. Jahrhundert avancierte Aachen zum führenden Modebad, das die Spitzen der Gesellschaft aus ganz Europa anzog. Die illustren Gäste auch zu unterhalten, musste die Stadt sich angelegen sein lassen. Sie errichtete mit J. J. Couvens Komödienhaus eines der ersten bürgerlichen Theater in Deutschland. Lizenzen wurden für den Tanz- und Glücksspielbetrieb erteilt. Handel und Handwerk versorgten die Gäste mit qualitätvollen Souvenirs.
Nach der Revolutionszeit gehörte Aachen bald wieder zu den beliebtesten Heilbädern. Anspruch und Selbstbewusstsein bezeugt der 1827 eröffnete Elisenbrunnen mit seiner noblen klassizistischen Anlage. Dem Aachener Apotheker und Chemiker Johann Peter Monheim blieb es vorbehalten, zeitgleich erstmals die mineralische Zusammensetzung der Heilquellen Aachens und seiner Umgebung zu bestimmen. Heute weist sich die Kaiserstadt auch durch exzellente Forschung zu den drängenden Gegenwartsfragen im Bereich der Wassers an der RWTH Aachen aus.
Das Couven-Museum entwickelt in dieser Ausstellung die Geschichte der Badestadt Aachen anhand vielfältiger Exponate, die Aachens Urbanität unter den Aspekten Heilung, Vergnügen, Wissenschaft über die Jahrhunderte eindrucksvoll vor Augen führen.
Kooperationspartner
RWTH Aachen, Lehrstühle Ingenieurgeologie und Hydrogeologie, Physische Geographie und Geoökologie, Siedlungswasser- und Siedlungsabfallwirtschaft, Umweltbiologie und Chemodynamik, Wasserbau und Wasserwirtschaft, Kur- und Badegesellschaft mbH Aachen
Leihgeber
Aachen: AKV Sammlung Crous, Stadtarchäologie, Stadtarchiv, Stadtbibliothek, Stadttheater, Universitätsbibliothek RWTH und Karls-Apotheke, Bad Homburg: Hessische Schlösserverwaltung und Museum Gotisches Haus, Bonn: LVR Landesmuseum und Deutsches Museum, Stolberg: Museum Zinkhütter Hof, Zülpich: Museum für Badekultur Römerthermen sowie zahlreiche private Sammler
Die Broschüre zur Ausstellung (PDF)