Graziler Luxus: Die Geschichte des Fächers nimmt ihren Aufschwung in Europa im 16. Jahrhundert, als portugiesische Seefahrer die ätherischen Gebilde aus Fernost mitbrachten. Von Spanien und Italien aus verbreitete sich dieses Modeaccessoire, das zugleich Statussymbol war, in Nordeuropa.
Von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts an kam der Fächer, vornehmlich der Falt- oder Briséfächer, bei der gehobenen Dame allgemein in Mode. Fächer konnten kunstvoll gestaltet und mit verschiedenartigen Darstellungen versehen sein. Ihre Feinheit und Fragilität galten als Symbol der Weiblichkeit und Koketterie.
Es entwickelte sich sogar eine „Fächersprache“, in der geheime Liebesbotschaften vermittelt wurden. Fächer konnten kunstvoll gestaltet und mit verschiedenartigen Darstellungen versehen sein, die erst beim Öffnen sichtbar wurden. Bei besonders kostbaren Exemplaren waren einzelne Bildmotive auch auf der Rück- bzw. Innenseite angebracht. In Barock und Rokoko, der hohen Zeit des Fächers, waren farbige Genreszenen mit Schäferidyllen und Liebespaaren in freier Natur beliebt. Im 19. Jahrhundert ist der Fächer nicht mehr als ein gesellschaftliches Muss der Dame anzusehen, gehörte aber zur besonders eleganten Garderobe.
Das Mainfränkische Museum in Würzburg verfügt über Fächer von 1690 bis ins 20. Jahrhundert. Diese Sammlung ermöglicht einen Einblick in die europäische Fächergeschichte. Das Aachener Couven-Museum zeigt 36 kostbare und repräsentative Exemplare aus den Würzburger Beständen – aus China, England, Italien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland.
Kuratorin: Dr. Dagmar Preising
Eröffnung: 06. November 2015
19 Uhr
Die Broschüre zur Ausstellung (PDF)
BILDERGALERIE
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